HDR-FOTOGRAFIE

Das erwartet Sie im Beitrag:

Die HDR-Technik (High Dynamic Range) hat sich in der digitalen Fotografie als ein zuverlässiges Tool etabliert, um Bilder mit einem höheren Dynamikumfang zu erstellen. Die HDR-Fotografie ermöglicht es, mehr Details in den hellsten und dunkelsten Bereichen eines Bildes abzubilden, was für eine deutlich bessere Bildqualität sorgt.

In diesem Blogbeitrag werden wir uns mit den verschiedenen Aspekten der HDR-Technik in Kombination mit der 360 Grad Fotografie befassen. Wir beginnen mit den Grundlagen der HDR-Fotografie und werfen anschließend einen Blick auf die notwendige Ausrüstung und Software, die für effektive HDR-Aufnahmen benötigt werden. In einer Schritt-für-Schrittanleitung lernen Sie, wie Sie HDR-Bilder in Adobe Lightroom Classic erstellen.

Wir behandeln verschiedene Aufnahmetechniken die mit HDR-Fotografie einhergehen, einschließlich der Best Practices für Belichtungsreihen, der sog. „Brackets“. Wir vergleichen zwischen HDR- und Blitzfotografie und geben Tipps, wann welche Technik am besten geeignet ist.

GRUNDLAGEN der HDR-Fotografie

Die HDR-Fotografie nutzt als Grundlage für das Erstellen von HDR-Aufnahmen das sogenannte „Bracketing“, bei dem mehrere Fotos einer Szene, mit unterschiedlichen Belichtungsstufen (Blendenstufen) aufgenommen werden – normalerweise ein unterbelichtetes, ein korrekt belichtetes und ein überbelichtetes Bild. Diese Bilder werden dann mittels HDR-Software zu einem einzigen HDR-Foto zusammengesetzt, welches einen viel größeren Dynamikumfang aufweist als jedes der Einzelbilder.

WANN ist es überhaupt sinnvoll die HDR-Technik zu nutzen?

Die Anwendung der HDR-Technik in der Fotografie ist besonders dann empfehlenswert, wenn Ihre Bildszene einen hohen Kontrastumfang aufweist. Dies umfasst Situationen, in denen sehr helle und sehr dunkle Bereiche gleichzeitig abgebildet werden sollen, wie beispielsweise in Innenräumen mit Blick auf helle Fenster oder bei Landschaftsaufnahmen mit viel Sonne und auch Schatten.

Die HDR-Technik ermöglicht es in solchen Fällen, Details sowohl in den Schatten als auch in den Lichtern zu bewahren, die sonst verloren gehen würden. Es ist die ideale Methode, um realistische Bilder zu erstellen, die ziemlich Nahe an die Wahrnehmung des menschlichen Auges kommen. Damit ist HDR perfekt für Situationen, in denen es darauf ankommt, die gesamte Bandbreite der Lichtverhältnisse in einer Szene einzufangen.

HDR in der 360 Grad Fotografie

Auch in der 360 Grad Fotografie setzt sich die HDR-Technik immer mehr durch. Durch ihren umfassenden Blickwinkel erfassen 360 Grad Kameras oft Szenen mit extremen Helligkeitsunterschieden – von tiefen Schatten bis zu sehr hellen Lichtern. Die Erstellung von Einzelbildern, selbst im RAW-Modus Ihrer Kamera,  kommt hier schnell an seine Grenzen.

Die HDR-Technik ermöglicht es, ein realistischeres und detailreicheres Bild zu erzeugen. Dies ist besonders interessant für Anwendungen, die ein hohes Maß an visueller Qualität und Realismus erfordern, wie beispielsweise bei virtuellen Rundgängen in der Immobilienbranche, für Street View Aufnahmen oder bei der Erstellung von visuellen Inhalten für virtuelle Realität.

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HDR-Aufnahme mit hohem Dynamikumfang

KAMERA und Software für HDR-Aufnahmen in der 360 Grad Fotografie

Die Auswahl der richtigen Ausrüstung und Software ist entscheidend, um das volle Potenzial der HDR-Technik in der 360 Grad Fotografie auszuschöpfen. Sowohl die Hardware als auch die Bearbeitungssoftware spielen eine wesentliche Rolle bei der Erstellung hochwertiger HDR-Bilder.

Auswahl einer geeigneten Kamera

Für die Erstellung von HDR-Fotos muss die ausgewählte Kamera in der Lage sein, eine Reihe („Bracket“ – „Stack“) von unterschiedlichen Belichtungen, in kurzer Abfolge, aufzunehmen. Dies ist das grundlegende Konzept, für die Erstellung von HDR-Aufnahmen. Eine Kamera mit manuellen Einstellungen ist hierbei unerlässlich.

Empfohlene Software für HDR-Bildverarbeitung

Nach der Aufnahme kommt die Bearbeitung, die eine ebenso wichtige Rolle spielt. Für die Zusammenführung der verschiedenen Belichtungsstufen in ein einziges HDR-Bild ist eine spezielle Software erforderlich. Diese Software ermöglicht es, die verschiedenen Belichtungsreihen zu einem konsistenten Bild zu verarbeiten. Eine empfehlenswerte HDR-Software bietet Funktionen wie „Tonemapping“, „Geisterbildkorrektur“ und weitergehende Farbanpassungen, um ein realistisches und visuell ansprechendes HDR-Bild zu erzielen. Einige empfehlenswerte Softwareoptionen, die sich für die HDR-Bearbeitung nicht nur in der 360 Grad Fotografie bewährt haben, sind:

HDR-Funktion in Adobe Lightroom Classic

Adobe Lightroom bietet eine integrierte HDR-Funktion, die es ermöglicht, mehrere Belichtungsreihen nahtlos zu einem einzigen HDR-Bild zu verschmelzen. Diese Funktion ist besonders für diejenigen nützlich, die bereits mit Lightroom vertraut sind und eine effiziente Workflow-Integration suchen. Adobe Lightroom Classic verfügt über eine automatische Ausrichtung der Einzelbilder, eine Funktion zur „Geisterbildkorrektur“ sowie einer Stapelverarbeitung. Letztere ist besonders effizient, wenn viele HDR-Aufnahmen erstellt werden müssen.

HDR mit Photomatix Pro

Photomatix Pro ist der absolute Spezialist unter den verschiedenen HDR-Softwares, der eine Vielzahl von erweiterten Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten bietet. Neben der Geisterbildkorrektur besitzt Photomatix Pro verschiedene Templates für unterschiedliche Aufnahme Szenarien, Kontrast-, Belichtungs-, Sättigungs- und Farbtemperatur-Regler. Mit dieser Vielfalt an Möglichkeiten läßt sich der Dynamikumfang ihrer Bilder erweitern und gleichzeitig eine natürliche oder künstlerische Darstellung erreichen, je nach gewünschtem Ergebnis.

HDR-Funktion in PTGui Pro

PTGui Pro, bekannt für seine leistungsfähigen Funktionen zur Erstellung von Panoramabildern und beinhaltet auch eine HDR-Funktion. Diese eignet sich hervorragend für die Bearbeitung von 360-Grad-Bildern, da PTGui speziell für das Stitchen von Panoramafotos entwickelt wurde. Die HDR-Funktion in PTGui ermöglicht es, Belichtungsreihen effektiv zu kombinieren und gleichzeitig die Geometrie der 360-Grad-Bilder zu bewahren.

HDR-AUFNAHMETECHNIKEN für 360-Grad Fotos

Die HDR-Aufnahmetechniken für 360-Grad Fotos unterscheiden sich in einigen Aspekten von der traditionellen Fotografie. Um qualitativ hochwertige Ergebnisse zu erzielen, sind sowohl technisches Know-how als auch ein gutes Verständnis für die eigenen Herausforderungen der 360 Grad Fotografie erforderlich.

Best Practices für Belichtungsreihen

Belichtungsreihen sind das Herzstück der HDR-Fotografie. Bei der Aufnahme von 360-Grad Fotos ist es essenziell, dass jede Belichtungreihe genau abgestimmt ist, um perfekte Ergebnisse zu erzielen. Folgende Best Practices sollten beachtet werden:

Konsistente Einstellungen

Stellen Sie sicher, dass ISO und die Blende über alle Aufnahmen hinweg gleich bleiben. Arbeiten Sie nur mit der Verschlusszeit, um unterschiedliche Belichtungsstufen zu erzeugen. Wir empfehlen das Fotografieren im manuellen Modus!

Ausreichende Überlappung der Belichtungsstufen

Um für eine effektive HDR-Verarbeitung zu sorgen, sollten die Belichtungsstufen so gewählt werden, dass sie sich ausreichend überlappen und alle Details in den hellen und dunklen Bereichen des Bildes erfassen. Wir empfehlen bei weniger schwierigen Lichtverhältnissen ein 3er-Bracket mit jeweils einer normalen, einer Unter- und einer Überbelichtung (0, -1, +1), sowie bei schwierigen Lichtverhältnissen ein 5er-Bracket, mit jeweils 2 Blenden im Plus- und Minusbereich (0, -2, -4, +2, +4).

Verwendung eines Stativs

Die Verwendung eines stabilen Stativs ist ein Muss, um die Kamera stabil zu halten und um alle Aufnahmen perfekt verschmelzen zu können.

Belichtungsreihen- und Serienbildfunktion der Kamera

Falls Ihre Kamera über diese Funktionen verfügt, nutzen Sie die automatisierte Belichtungsreihen- und Serienbildfunktion, um erstens Zeit zu sparen und zweitens die Konsistenz der Aufnahmen zu optimieren.

TIPPS zur Vermeidung von Bewegungsunschärfe

Die Bewegungsunschärfe kann ein großes Problem bei der HDR-Fotografie sein, insbesondere bei 360-Grad Aufnahmen. Hier sind einige Tipps, um dies zu vermeiden:

Schnelle Verschlusszeiten

Verwenden Sie schnellere Verschlusszeiten, um Bewegungen einzufrieren. Dies ist besonders wichtig bei sich bewegenden Umgebungen oder bei Aufnahmen im Freien mit beweglichen Objekten. Indem Sie die ISO-Einstellung anpassen, können Sie die Verschlusszeit verkürzen. Je nach Szene sollten Sie eine Belichtungszeit von 1/160s nicht überschreiten.

Vermeidung von Wind und Vibrationen

Wählen Sie einen ruhigen Standort für Ihr Stativ und vermeiden Sie den direkten Einfluss von Wind, um Kamerabewegungen so gering wie möglich zu halten.

Verwendung eines Fernauslösers oder Countdown-Funktion

Um ein Verwackeln beim Auslösen zu verhindern, verwenden Sie einen Fernauslöser oder die Countdown-Funktion der Kamera.

Bewegung in der Szene reduzieren/vermeiden

Falls es möglich ist, sollte man Bewegungen in der Szene minimieren oder vollständig vermeiden; beispielsweise indem Personen gebeten werden, für einen Moment stillzustehen.

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HDR vs Blitz in der 360 Grad Fotografie

In der 360 Grad Fotografie stehen man oft vor der Entscheidung, ob man die HDR-Technik verwenden oder einen oder mehrere Blitze einsetzen soll. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile und die Wahl hängt von verschiedenen Bedingungen ab. Nachfolgend die Vor- und Nachteile beider Verwendungen.

Vor- und Nachteile der HDR-Fotografie:

Vorteile:

  • Die HDR-Fotografie ermöglicht die Erfassung eines hohen Dynamikumfangs, was zu natürlicheren und detailreicheren Bildern führt.
  • Ideal für Szenen mit hohen Kontrasten, ohne künstliches Licht hinzufügen zu müssen.
  • Sie vermeidet harte Schatten und Überbelichtung, die bei der Verwendung von Blitzlicht auftreten können.

Nachteile:

  • Sie erfordert mehr Zeit bei der Aufnahme und in der Nachbearbeitung und kann bei beweglichen Objekten zu Unschärfen führen.

Vor- und Nachteile der Blitz-Fotografie:

Vorteile:

  • Ermöglicht eine schnelle und einfache Belichtung von Szenen, besonders in dunkleren Umgebungen. Die Blitz-Fotografie eignet sich besonders, um Farben zum Strahlen zu bringen und Details hervorzuheben.

Nachteile:

  • Der Einsatz von Blitzlicht kann zu unnatürlichen Schatten und Reflexionen führen, besonders in glänzenden oder reflektierenden Umgebungen. Des Weiteren ist der Dynamikumfang im Vergleich zur HDR-Fotografie nicht so hoch.

Entscheidungskriterien: Wann HDR die bessere Wahl ist

Bei der Entscheidung, ob Sie die HDR-Technik oder die Blitzfotografie für ein bestimmtes Projekt verwenden, sollten Sie die folgende Kriterien berücksichtigen:

Kontrastreiche Umgebungen

In Situationen, in denen der Kontrast zwischen hellen und dunklen Bereichen extrem ist, bietet HDR die Möglichkeit, Details in beiden Extremen effektiv einzufangen.

Natürliche Lichtbedingungen

Wenn das Ziel ist, eine Szene so realitätsgetreu wie möglich einzufangen, ist HDR oft die bessere Wahl, da es das natürliche Licht der Umgebung nutzt.

Zeit und Ressourcen für die Nachbearbeitung

Wenn ausreichend Zeit und Ressourcen für die Nachbearbeitung zur Verfügung stehen, kann HDR zu perfekten Ergebnissen führen.

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HDR-Funktionen von Photomatix Pro

BEARBEITUNG und Zusammensetzung von HDR-Fotos

Nachdem die Brackets der HDR-Aufnahmen erstellt wurden, kommt die wichtige Phase, die Bearbeitung und das Zusammensetzen. Dieser Schritt erfordert sowohl technisches Verständnis als auch eine geeignete Software.

Schritt-für-Schritt Anleitung zur HDR-Bilderstellung in Lightroom Classic

Auswahl der Bilder

Beginnen Sie mit der Auswahl der Belichtungsreihen, die für die HDR-Verarbeitung verwendet werden sollen.

TIPP: Markieren Sie die Belichtungsreihe im Bildbearbeitungsprogramm farbig, damit Sie einen besseren Überblick über die Stacks haben. In der Bibliothek haben Sie die Möglichkeit unter dem Reiter „Attribute“ nach Farben zu sortieren.

hdr-erstellung-adobe-lightroom-classic-farbig-sortieren-360panotour.de
hdr-erstellung-adobe-lightroom-classic-hdr-wechseln-360panotour.de

Wechseln in die HDR-Funktion

Markieren Sie nun die einzelnen Aufnahmen der Belichtungsreihe und klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eines der Bilder oder nutzen Sie die Tastenkombination „STRG+H“ unter Windows und „CTRL+H“ auf dem Mac, um in die HDR-Funktion zu wechseln.

Ausrichtung der Einzelbilder und HDR-Erstellung

Im HDR-Menü von Lightroom Classic sehen Sie nun eine Vorschau des kombinierten HDR-Bildes. Voreingestellt sind eine automatische Ausrichtung, sowie eine automatische Einstellung der Belichtungswerte und die Stärke der Geistereffektbeseitigung.

TIPP: sollten Sie eine statische Szene vom Stativ aus fotografiert haben, ohne jegliche Bewegung, dann stellen Sie die Geistereffektbeseitigung auf „Keine“. Haben Sie jedoch ohne Stativ fotografiert oder sollten sich in der Szene Objekte bewegt haben, wie z.B. Blätter eines Baumes, stellen Sie die Geistereffektbeseitigung auf die Stärke ein, bei der die betroffenen Bereiche mit einem roten Schimmer belegt sind. 

Die Funktion „Stapel erstellen“ erstellt Ihnen einen Stapel der ausgewählten Einzelaufnahmen inklusive des zusammengefügten HDR-Fotos. Fügen Sie die Bilder jetzt zusammen.

hdr-erstellung-adobe-lightroom-classic-360panotour.de
hdr-erstellung-adobe-lightroom-classic-entwickeln-modul-360panotour.de

Feinabstimmung der HDR-Aufnahme

Im Entwickeln-Modul von Adobe Lightroom Classic können Sie nun weitere Korrekturen durchführen, wie z.B. eine Belichtungsanpassung, eine Anpassung des Kontrastes oder eine Rauschreduzierung, sollten Ihre Aufnahmen durch die HDR-Konvertierungen jetzt rauschen.

Bemerkung: Leider funktioniert das AI-Entrauschen mit zusammengesetzten HDR-Bilder nicht (Stand Lightroom Classic Version 13.0.2). Allerdings können Sie Gebrauch der „normalen“ Rauschreduzierung machen. Stellen Sie unter „Manueller Rauschreduzierung“ den Regler auf den Wert „25“ ein und sehen Sie sich das Ergebnis in der 100% Ansicht an.

TIPP: mit dem Regler „Details“ holen Sie sich feine Details zurück ins Bild, die bei der Rauschreduzierung verloren gegangen sind. Schieben Sie ihn so weit nach rechts, bis Sie feine Details wieder deutlich erkennen.

HDR-Bearbeitung mit einem HDR-Monitor

In der neusten Version von Adobe Lightroom Classic finden Sie  unter den Grundeinstellungen ein neues Feld mit der Bezeichnung „HDR“. Wählen Sie dieses Feld nur aus, wenn Sie über einen angeschlossenen HDR-Monitor verfügen!

Eine Liste der unterstützten Monitore sowie eine Anleitung zur Anwendung dieser Funktion finden Sie hier.

hdr-erstellung-adobe-lightroom-classic-hdr-display-360panotour.de
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Exkurs: Tonemapping und Farbkorrektur in Photomatix Pro

In Photomatix Pro steht Ihnen die volle Palette an Werkzeugen zur weiteren Justierung der HDR-Aufnahme zur Verfügung. Über die „Tonemapping Funktion“, mit der Sie verschiedene Interpretationen des riesigen Farbumfangs der HDR-Aufnahme auswählen können, über Korrekturen an Belichtung und Farbe, lässt die Software keine Wünsche offen, um ein ausgewogenes und ansprechendes Bild zu erhalten.

Aber vergessen Sie nicht: das Ziel ist es, ein natürlich aussehendes Bild mit erweitertem Dynamikumfang zu erhalten. Übertriebene HDR-Aufnahmen wirken oftmals unrealistisch und künstlich.

Export der HDR-Aufnahmen aus Lightroom Classic

Mit dem Befehl „Datei“ „Exportieren“ gelangen Sie in das Exportmenü von Lightroom Classic.

Unter den „Presets“ im linken Bereich können Sie vorgefertigte Ausgabeeinstellungen wählen, oder die Einstellungen für die Ausgabe im rechten Bereich, manuell vornehmen. Neben Speicherort, Dateibenennung finden Sie im Bereich der „Dateieinstellungen“ wichtige Eigenschaften für den Export der HDR-Aufnahmen.

Wir empfehlen Ihnen die folgenden Einstellungen:

Bildformat:“TIFF“
Komprimierung: „Ohne“
Farbraum: „sRGB“
Bittiefe: 16 Bit

Achtung: verfügen Sie über das neuste Lightroom Classic Update, finden Sie ein neues Feld mit der Aufschrift: „HDR-Ausgabe“. Mit der Aktivierung dieses Feldes erstellen Sie ein HDR-Bild, welches ausschließlich für die Ausgabe auf einem HDR-Monitor geeignet ist.

hdr-erstellung-adobe-lightroom-classic-export-360panotour.de
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Montage eines HDR 360 Grad Fotos in PTGui

HERAUSFORDERUNGEN und Lösungen im Stitching-Prozess bei 360-Grad Fotos

Beim sog. „Stitchen“ (Zusammensetzen) der 360-Grad Fotos mit der HDR-Technik können einige Herausforderungen in Bezug auf die Passgenauigkeit der Einzelaufnahmen auf Sie zukommen. Hier sind einige Lösungsansätze, wie Sie diese meistern:

Geisterbilder vermeiden

Geisterbilder entstehen oft durch Bewegung zwischen den Brackets. Die HDR-Funktion von Adobe Lightroom und Photomatix Pro besitzen spezielle Funktionen zur Geisterbildentfernung, um dieses Problem zu minimieren oder gänzlich zu eliminieren.

Stitching Fehler korrigieren

Stitching Fehler können auftreten, wenn die Bilder nicht perfekt ausgerichtet werden können. Achten Sie darauf, dass Ihre Kamera bei der Aufnahme absolut stillsteht und keinen Vibrationen oder direktem Wind ausgesetzt ist! Sollte Ihre Software über eine Option für die Ausrichtung von Brackets verfügen, wenden Sie diese auf jeden Fall an.

Weißabgleich und Belichtungskonsistenz

Stellen Sie unbedingt sicher, dass an der Kamera der manuelle Weißabgleich eingestellt ist und auch die Kamera manuell eingestellt ist. Keinesfalls sollten Sie die ISO-Automatik oder die Blendenautomatik verwenden!

FAQ zur HDR-Technik in der 360 Grad Fotografie

HDR steht für High Dynamic Range. Diese Technik kombiniert mehrere Aufnahmen desselben Motivs mit unterschiedlichen Belichtungsstufen, um ein Bild mit einem höheren Dynamikumfang zu erzeugen. Gerade in der 360 Grad Fotografie ist dies besonders hilfreich, da durch den umfassenden Blickwinkel von 360 Grad oft Szenen mit extremen Helligkeitsunterschieden erfasst werden. Die HDR-Technik ermöglicht es, Details in den Lichtern als auch in den Tiefen abzubilden.

Sie können HDR-Aufnahmen mit einer herkömmlichen Kamera machen, die die manuelle Belichtungseinstellungen erlaubt. Dabei ist ein Stativ absolut empfehlenswert, um die Konsistenz zwischen den Aufnahmen zu gewährleisten.

Typischerweise werden drei Aufnahmen verwendet: eine unterbelichtete, eine korrekt belichtete und eine überbelichtete. Wir von 360panotour empfehlen die Erstellung von fünf Aufnahmen mit jeweils zwei Belichtungsstufen Unterschied im Minus- und Plusbereich, um einen noch größeren Dynamikumfang zu erfassen und um möglichst viel Spielraum in der Aufnahme zu haben.

Verwenden Sie schnellere Verschlusszeiten um die 1/160s, stabilisieren Sie Ihre Kamera mit einem Stativ und vermeiden Sie Wind oder andere Bewegungen. Bei der Bearbeitung des Bracket können Sie die Softwarefunktionen zur Reduzierung von Geisterbildern nutzen. Haben Sie Personen in der Aufnahme bitten Sie sie, kurz stehenzubleiben.

Ja absolut! Gerade bei schlechten Lichtverhältnissen kann HDR nützlich sein, um Details in dunklen Bereichen ohne Überbelichtung der helleren Bereiche zu bekommen.

Die Bearbeitungszeit kann variieren, je nach Anzahl der Aufnahmen und der Komplexität der Szene. Es ist wichtig, genügend Zeit für sorgfältige Ausrichtung, Tonemapping und Feinabstimmungen einzuplanen.

Nicht unbedingt. Die Entscheidung hängt von mehreren Faktoren ab, wie der Szenerie, den Lichtverhältnissen und den Anforderungen des Projekts. Bei einer kontrastreichen Aufnahmesituation, wie z.B. bei starkem Sonnenlicht, empfehlen wir den Einsatz von HDR. Ist die Szene jedoch eher kontrastarm, kann der Dynamikumfang eines Bildes im RAW-Format für eine gelungene Aufnahme ausreichen.

Da HDR-Bilder aus mehreren Aufnahmen zusammengesetzt werden, sind sie natürlich größer als Einzelbilder. Dies führt zu höheren Speicheranforderungen, insbesondere wenn Sie im RAW-Format arbeiten. Für ein 360-Grad Foto kommen schnell über fünfzig Einzelaufnahmen zu Stande.

FAZIT zur HDR-Fotografie:

Die HDR-Technik bietet beeindruckende Möglichkeiten, um Bilder mit einem besonders hohen Dynamikumfang zu erzeugen, bei der Bilder mit einer Tiefe, einem Detailreichtum und einer Farbintensität erzeugt werden, die weit über das hinausgehen, was mit „normalen“ Bildern möglich ist. Durch die Kombination mehrerer Belichtungen gelingt es, das Umfeld in ihrer ganzen Vielfalt und Dynamik einzufangen. Besonders in der in der 360 Grad Fotografie ist diese Technik ein essenzieller Bestandteil für perfekt ausgewogene Aufnahmen.

Wir von 360panotour.de verfügen über eine langjährige Erfahrung bei der Erstellung von HDR-Bildern für unsere 360 Grad Rundgänge. Da bei uns die Qualität unserer virtuellen Rundgänge an erster Stelle steht, erstellen wir für jedes Projekt HDR-Aufnahmen in höchster Qualität.

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